Gehege für die Rehabilisierung von Wildtieren
Als wir anfingen verletzte Tiere in Pflege zu nehmen, haben wir schnell gemerkt, dass es nicht genug ist, verletzte Tiere von einem Tierarzt untersuchen zu lassen, sie in einen Käfig zu sperren, sie zu füttern und sie frei zu lassen, wenn die Verletzungen geheilt sind.
Ein Tier, welches eine traumatische Erfahrung gemacht hat (sich im Stacheldraht verfangen hat, von einer Katze oder einem Hund nach Hause gebracht wurde, sein Zuhause verloren hat, weil sein Baum gefällt oder vom Wind entwurzelt wurde) braucht Zeit, um völlig zu genesen. Das ist genau der Punkt, wenn ein anderes Problem auftaucht:
Die allgemeine Regel ist, dass ein geheiltes Tier dort wieder frei gelassen wird, wo es gefunden wurde. Der Grund ist, weil das Tier sein altes Territorium erkennt, andere Tiere akzeptieren es dort und wenn es ein Tier ist, das normalerweise in einer Kolonie lebt, dann wird es willkommen geheißen. Jedoch, wenn zu viel Zeit vergangen ist (um die zwei Wochen), dann ist der Geruch des Tieres verflogen und die anderen Tiere erkennen es nicht mehr. Kämpfe entstehen und der Verlierer ist meistens das rehabilitierte Tier. Es kann von der eigenen Kolonie getötet oder aus seinem früheren Territorium vertrieben werden. Dasselbe kann möglicherweise passieren, wenn rehabilitierte Tiere irgendwo in einem Wald freigelassen werden, der für sie fremd ist.
Dieser Gedankenkette folgend wurde klar, dass ein sich in Pflege befindliches Tier eine sichere Umgebung braucht, doch gleichzeitig auch Kontakt - wenn auch limitiert - zur Außenwelt haben sollte.
Um dieses zu erreichen entwickelten wir das Konzept des “soft release”, des graduellen Freilassens der gesund-gepflegten Tieren von speziell für diesen Zweck gebauten Volieren. Diese Tierhäuser sollten so gestaltet sein, dass sie den natürlichen Lebensraum der Tiere widerspiegeln, und gleichzeitig Kontakt zur Außenwelt durch die Wandverkleidung möglich machen.
Das Bild zeigt, wie wir angefangen haben das Tierhaus 1 zu bauen, welches mit dem Balkon unseres Hause verbunden ist. Manfred steht auf einer großen Leiter, um einen Balken zu befestigen. Das Bild zeigt auch, dass das Haus zwei Etagen hoch ist, sodaß Bäume Platz zum wachsen haben.